Die schnellsten Aufzüge der Welt!
Wo Gebäude immer höher werden und Menschen immer träger, braucht es immer bessere Aufzugsysteme. Die Asiaten spielen nicht nur in der oberen Liga mit, was die weltgrössten Gebäude betrifft: Auch beim Transport von Menschen Richtung Himmel kommen sie gross heraus.
Asien – Spitzenreiter der Highspeed-Lifts
Von 2004 bis 2009 stand in Asien mit dem Taipei 101 das höchstes Gebäude der Welt. Mittlerweile bricht das welthöchste Gebäude nicht mehr auf asiatischem Grund Richtung Himmel empor, sondern steht in Dubai. Dafür verfügt der asiatische Boden mit dem Shanghai Tower zumindest noch immer über das zweithöchstes Weltbauwerk. Höher, weiter, schneller: Das Erfolgsstreben von Asiaten besitzt nun mal bewundernswerte Konstanz. Ein Grossteil des technologischen Zukunftsmarkts wird von der asiatischen Welt geprägt. Von Samsung über Sony bis hin zu Toshiba: Mit Handyinnovationen kennen sich Asiaten aus. Genauso versiert sind sie im Automobilbau, so beweisen Erfolgsunternehmen wie Toyota, Mitsubishi und Nissan. Hohe Bauwerke, starke Technik und zuverlässige Maschinen: Das sind beste Voraussetzungen für die Entwicklung von leistungsfähigen Aufzugtechniken. Kein Wunder also, dass der schnellste Aufzug der Welt gegenwärtig in China steht.
Mitsubishi Expresslifts sind Weltklasse
128 Stockwerke und eine Höhe von 638 Metern: Das ist der Shanghai Tower, der zwischen 2008 und 2015 auf chinesischem Grund errichtet wurde. Der Wolkenkratzer ist damit das zweithöchste Gebäude der Welt. Unübertroffen hoch bleibt seine Aussichtsplattform, aber nicht nur die Plattform selbst ist Weltklasse, sondern auch der Weg dorthin. Drei Expressaufzüge befördern Gebäudebesucher mit Geschwindigkeiten von 20,5 Metern pro Sekunde nach oben. Die Mitsubishi-Lifts halten damit den Titel der weltschnellsten Aufzugsysteme inne. Auf chinesischem Grund ist übrigens längst ein unerbittlicher Kampf in Sachen Highspeed-Aufzüge ausgebrochen. Eigentlich sollte der Hitachi-Lift des CTF Finance Centers zum Weltschnellsten werden.
Knapper zweiter Platz für den Hitachi-Expressaufzug
Mit 530 Metern ist das CTF Finance Centre für asiatische Gefilde ein eher bescheiden hohes Gebäude. Wegen Überbevölkerungsproblemen müssen Asiaten statt in die Breite mittlerweile in die Höhe bauen. Obwohl das Finance Centre bei Weitem nicht das höchste Gebäude und schon gar nicht das welthöchste Bauwerk ist, hält sich der Wolkenkratzer in der südlichen Stadt Guangzhou zumindest in der Weltrangliste der schnellsten Lifts. Der Hitachi-Express-Aufzug erreicht den 95. Stock in 45 Sekunden. Mit Geschwindigkeiten von 20 Metern pro Sekunde schrammt der Lift damit nur knapp am Welttitel vorbei. Eine Spezialtechnologie sorgt im Expresslift für Druckausgleich, damit den Besuchern nicht die Ohren zugehen. Na, vielleicht gibt das dem Finance Center zumindest den Welttitel für das angenehmste Fahrgefühl in einem Hochgeschwindigkeitsaufzug.
Richtung Himmel mit 60 Kilometern pro Stunde
Sollten Sie jemals in der Nähe des ehemalig höchsten Weltgebäudes Taipei 101 sein, gehört ein Blick von dessen Aussichtsplattform mit dazu. Dass die Plattform des Taipei 101 für Besucher ein besonderes Erlebnis ist, bleibt nicht zuletzt dem Highspeed-Aufzug des Gebäudekomplexes zu verdanken. Der Hochgeschwindigkeitslift ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Million-Dollar-Lift. Zwei Millionen hat der Bau gekostet. Der Lift befördert Besucher mit rasanten 60,6 Kilometern pro Stunde dem Himmel entgegen. Zurück nach unten geht es mit über 36 Kilometern pro Stunde. Damit führte die Aufzugtechnik in Taiwans 509 Meter hohem Wolkenkratzer bis 2013 die Liste der weltschnellsten Expressaufzüge an. Scheinbar ist der Wolkenkratzer aber ein ewiger Zweiter: So wie er als welthöchstes Gebäude abgelöst wurde, so wurde er 2013 durch den Shanghai Tower auch als Bau mit dem schnellen Aufzug abgelöst und vom CTF Finance Center schliesslich sogar auf den dritten Platz verbannt.
In 40 Sekunden hinauf in den Sky Garden
Die Suche nach den schnellsten Liften der Welt führt uns ein weiteres Mal in den asiatischen Raum. Auch der viertschnellste Aufzug befindet sich nämlich in Asien: genauer gesagt im japanischen Yokohama Landmark Tower. Höchstgeschwindigkeiten von 45 Kilometern pro Stunde erreicht der Express-Lift. Vom zweiten Stock aus gelangen Gebäudebesucher dank des Highspeed-Aufzugs in nur 40 Sekunden ins 69. Stockwerk, wo die Sky Garden Aussichtsplattform Weitblicke von bis zu 80 Kilometern eröffnet. Na, wenn das mal keine effizienten Wege sind! Neben dem Expressaufzug gibt es im Gebäude über 70 weitere Aufzüge. Der Expresslift des 295,8 Meter hohen und 70-stöckigen Wolkenkratzers war bei seiner Fertigstellung sogar der weltschnellste Aufzug, bis er vom Expressaufzug des Taipei 101 und kurz darauf von dem des Shanghai Towers abgelöst wurde. Übrigens: Das Schnelligkeitsgeheimnis des Lifts liegt in abgerundeten Aussenkanten.
Vertikalboom – Rekord-Aufzüge mit Limit Mensch
In den vergangenen Jahren ist ein Kampf um den Welttitel der schnellsten Lifts entbrannt. Europa hängt ein bisschen hinterher: Mehr als 20 Kilometer pro Stunde erwarten Sie hier in keinem Aufzug. Angeheizt wurde das Liftrekordfieber von der globalen Bauindustrie, die immer höhere Gebäude plant, um auf der Ebene Platz zu sparen und den Überbevölkerungsproblemen zu begegnen. Der brandaktuelle Wolkenkratzerboom eröffnet der Aufzugindustrie neue Chancen, die mittlerweile bestens genutzt werden. Allerdings bleiben menschliche Limits bestehen. Obwohl in Dubai beispielsweise das welthöchste Gebäude steht, verdeutlicht dessen Höhe, dass Aufzugtechnik noch immer Grenzen hat. Die Lifts des Burj Khalifa erreichen mit 36 Kilometern pro Stunde nur die Hälfte der möglichen Höchstgeschwindigkeit. Technische Herausforderungen ergeben sich nicht nur aus Kabellängen, sondern ebenso aus Druckverhältnissen. Viele schneller als die gegenwärtig schnellsten Aufzüge der Welt kann es also nur werden, wenn in naher Zukunft auch eine Rekord-Jagd in Sachen Druckausgleichstechnik ausbricht.